8th Convoy to Remember - Regimental Aid Post RAP

 

Das 6th Bn. Durham Light Infantry hatte sich wie gewohnt für die 8. und wahrscheinlich letzte Ausgabe ein nicht alltägliches Szenario ausgesucht.

Als Teil der 1. britischen Luftlandedivision betrieben wir, die Mitglieder aus der Schweiz und Deutschland ein "Regimental Aid Post" RAP im September 1944 während der Operation Market Garden im Perimeter „Oosterbeek“ bei Arnheim.

 

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Auf einem kleinen Flecken Erde wurden Verwundete herangebracht, versorgt und durch Mitglieder des Royal Army Medical Corps betreut. Der Grossteil der verwendeten und gezeigten Ausrüstungen und Uniformen stammen aus der Zeit des 2. Weltkrieges. 

Mit dem Betrieb der „Regimental Aid Post“ wollten wir nahtlos an unsere vergangenen Szenarien „War Graves“ und „POW“ anknüpfen. Uns war es auch hier wichtig einen wenig beachteten Teil der Geschichte zu zeigen.

Wäherend der drei Tage besuchten unzählige Besucher unser Lager im Re-enactment Bereich. Mit einem Tagesbestand zwischen 11 und 14 Teilnehmern wurde jede Phase der Verwundetenbetreung vom der Bergung zur Triage bis hin zur Operation gezeigt.

Das Ziel war es durch eine Feuerstelle, die leichten Rauch erzeugte und passender Baschallung eine drückende Atmosphäre zuschaffen, die den Betrachter für einen Augenblick mitten ins Geschehen brachte. Erstaunlicherweise wurden wir von sehr vielen Familien mit Kindern besucht, was uns vor allem trotz unserer authentischen Wunden doch sehr überraschte. Die Eltern erklärten ausgiebig was von statten ging und die Kinder hatten viele Fragen. Ansonsten verichtete jeder seite Arbeit. Am Freitag fast 7 Stunden lang. 

Anders noch als 2010, als wir mit dem Szenario „War Graves“ vor allem Medial dafür angegriffen wurden, wurden wir dieses mal in der Aargauer Zeitung loben erwähnt, obschon die beiden Themen nahe bei einanderliegen. 

 

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Bild Links: Die Kulisse wurde durch unser Vorabkommando schon am Montag vor dem Anlass aufgebaut. Bild rechts: Eingerichtet und Bereit für die Zuschauer am Freitag Morgen um 0930.

 

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Tatsachenbericht

THE R.A.M.C. BEI ARNHEM
COLONEL G. M. WARRACK, D.S.O., O.B.E. A.D.M.S.
1. Luftlandedivision

Die Sanitätsdienste der 1. Luftlandedivision, die an der Schlacht in Arnheim im September 1944 teilnahmen, bestanden aus drei Parachute Field Ambulances. Der 16. Parachute Field Ambulance, der 133. Parachute Field Ambulance und der 181 Parachute Field Ambulance. Darüber hinaus gab es Regimentsärzte und etwa ein Dutzend R.A.M.C. Sanitäter mit jeder Kampfeinheit. Die polnische Fallschirmbrigade und ihr Parachute Field Ambulance standen ebenfalls unter britischem Befehl.
Um die Situation zu verstehen, muss der allgemeine Operation kurz betrachtet werden. Die Division sollte an drei aufeinanderfolgenden Tagen in drei Wellen abgesetzt werden.

 

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Phase 1. - Die Landung am 17. September 1944, dem Beginn der Ops Market Garden sollte aus der 1. Fallschirmbrigade, der 1. Luftlandebrigade und einem Teil der Divisionstruppen bestehen, einschließlich des 16. und der 18. Parachute Field Ambulance. Die Aufgabe dieser Truppe bestand zunächst darin, die Hauptstraßenbrücke über den Rhein zu erobern und an zweiter Stelle das Luftlandeelement, um die Abwurfzonen für die zweite Wellen am folgenden Tag zu sichern.

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Phase 2. - Die 4. Luftlande-Brigade und der Rest der Divisionstruppen (einschließlich der 133. Parachute Field Ambulance) sollten am zweiten Tag landen und mit der Division, welche die Abwurfzonen beschützt und konsolidiert hatte, in die Stadt vordringen und einen Brückenkopf bilden.

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Phase 3. – Diese sollte aus der polnischen Fallschirmbrigade bestehen. Sie sollten am dritten Tag südlich des Rheins ein Gebiet östlich von Arnheim übernehmen.

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Ursprünglicher medizinischer Plan


Abwurfzonen und Landezonen sollten von Einheiten befreit werden. 181 Airlanding Ambulance sollte in der Nachbarschaft der Landezonen und Abwurfzonen eine provisorische „Dressing Station“ einrichten. Der 16 Parachute Field Ambulance sollte mit der 1 Parachute Brigade nach Arnhem vorstossen und sich im St. Elizabeth Hospital einrichten. Nach der Landung der zweiten Welle sollte die 181 Airlanding Field Ambulance zusammen mit der 133 Parachute Field Ambulance in die Stadt ziehen; Jede Einheit sollte in einem eigenen Brigadengebiet aufgestellt werden. Die Regimentsärzte und ihre Stäbe sollten während des gesamten Kampfes bei ihren Bataillonen bleiben und die Opfer zur nächsten „Dressing Station“ evakuieren. Soviel zum ursprünglichen Plan und den medizinischen Vorkehrungen.

 

Tagebuch der Schlacht


Die erste Welle landete mit sehr wenigen Verlusten sicher. Die 1. Brigade formierte sich schnell und rückte mit der anwesenden 16 Parachute Field Ambulance in Richtung Stadt vor. Ein Teil der Brigade erreichte die Brücke und blieb trotz überwältigender Widrigkeiten vier Tage am nördlichen Ende der Brücke. Schließlich wurden sie alle getötet, verwundet, gefangen genommen oder zerstreut. Der 16 Field Ambulance erreichte das St. Elizabeth's Hospital am ersten Tag um 22.00 Uhr und stellte fest, dass auf den Stufen des Krankenhauses bereits Opfer auf sie warteten. Sie übernahmen einen Teil dieses Krankenhauses und die Chirurgen operierten innerhalb von zehn Stunden nach der Landung. 181 Airlanding Field Ambulance richtete im Bereich der Abwurfzonen eine Verbandstation ein und lieferte innerhalb von vierundzwanzig Stunden über 150 Verwundete ein. Der zweite Welle war sechs Stunden zu spät und die Deutschen beschossen die Truppen schon während der Landung. Weitere Opfer wurden in die 181 Field Ambulance eingeliefert. Am Abend des zweiten Tages rückte der Rest der Division in Richtung Arnhem ein, und bei Einbruch der Dunkelheit konzentrierten sie sich auf Oosterbeek. In Oosterbeek standen die Briten einer großen feindlichen Streitmacht mit Panzern und selbstfahrenden Kanonen gegenüber. Die 4 Parachute Brigade hatte, wie bereits erwähnt, eine sehr harte Passage und es war schwierig, sich dem Rest der Division wieder anzuschließen. Am Abend des dritten Tages bestand die Schlacht aus zwei klaren Teilen:

1. Die 1. Fallschirmbrigade befand sich an der Brücke und kämpfte hartnäckig. Das 16. Parachute Field Ambulance war am zweiten Tag von den Deutschen gefangengenommen worden.

2. Das Krankenhaus und die beiden Operationsteams durften über 100 Verwundete aufnehmen, und die Luftlandebrigade und die 4. Fallschirmbrigade befanden sich mit dem 181 Airlanding Field Ambulance und fünf Offizieren und dreißig weiteren Besatzungsmitgliedern im Umkreis der Division von 133 Parachute Field Ambulance zur Unterstützung.

 

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Bedingungen


Das Divisionsgebiet war ungefähr eine halbe Meile breit und ungefähr eine Meile lang und erstreckte sich nördlich vom Rhein. In diesem Bereich befanden sich ein medizinischer Bereich mit der 181. Parachute Field Ambulance, der Überrest der 133. Parachute Field Ambulance (jetzt auf 5 Offiziere und 5 weitere Besatzungsmitglieder reduziert, der Rest war von den Deutschen während eines Angriffs gefangen worden) und 4 Regimentshilfsposten. Die ursprüngliche Dressing Station kam in einem großen Hotel mit einem chirurgischen Nebengebäude in einem nahe gelegenen Notfallkrankenhaus mit 30 Betten unter. Es breitete sich nach und nach auf über 10 Gebäude aus. Sie wurden durchweg von Granat- und Mörserfeuer beschossen, dabei wurde ein Gebäude komplett zerstört.

Oft wurden ein oder mehrere medizinische Einheiten von den Deutschen gefangen genommen worden. Wegen der grossen Anzahl an Verwundeten und dem akuten medizinische Notfall ließen die Deutschen das britisch Personal bleiben und ihre Arbeit weiterführen. Es musste ein der erschütterndsten Erfahrungen gewesen sein, wie Männer, die im Kampf verwundet wurden, im Bett getötet und wieder verwundet wurden, wo sie sicher sein sollten. Es wird jedoch angenommen, dass die Schäden an den Krankenhausgebäuden nicht vorsätzlich von den Deutschen zugefügt wurden, da der gesamte Kampfbereich äußerst klein war und die medizinischen Gebäude am Rande des Kampfgebietes lagen.

 

 

Die Evakuierung von Opfern von Regimentshilfsposten zu den „Dressing Stations“ war eine gefährliche Angelegenheit und wurde mit Jeeps und Handkutschen durchgeführt.

Am fünften Tag war es nicht mehr möglich, eine ordnungsgemäße Operation durchzuführen. Die Räume, in denen die Chirurgen im Nebengebäude arbeiteten, waren zerstört worden, und die Keller waren für eine Operation völlig ungeeignet. Am siebten Tag der Schlacht wurde es äußerst gefährlich, die bereits überfüllten Gebäude der Dressing wieder zu betreten, und es wurde beschlossen, dass die Verwundeten ihre Chance in den verteilten Regimentshilfsposten nutzen mussten. Schließlich am Sonntag, eine Woche nach unserer Landung, die A.D.M.S. besuchte die G.O.G. wie üblich in seinem Hauptquartier und erklärte, wie schlecht es um die medizinische Situation stand. Es wurde vereinbart, dass er sich an die Deutschen zu wendet, die inzwischen die meisten „Dressing Station“ besetzt haben, und sie auffordert, unsere Schwerverletzten in ihre eigenen sicheren Krankenhäuser zu evakuieren. Es wurde betont, dass dies kein Anzeichen dafür sein darf, dass die Division geschwächt wird, sondern lediglich, dass das Schlachtfeld geräumt werden sollte, damit der Kampf fortgesetzt werden kann. Die A.D.M.S. sammelte einen Dolmetscher, einen Kollegen vom niederländischen Widerstand, der mit der Division abgesetzt hatte und auf dem Weg zurück zur „Dressing Station“ war. Sie wurden zum deutschen Divisionshauptquartier gebracht, wo sie den gegnerischen General trafen und ihren Fall darlegten.
General Blaskowitz erklärte sich damit einverstanden, alle britischen Verwundeten zu evakuieren und das Feuer im Bereich der Verbandsstation und auf den Regimentshilfsposten einzustellen.

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Einer der von den Deutschen evakuierten Verwundeten war der Kommandeur der 4. Fallschirmbrigade. Er war von einem Mörserbombenfragment im Bauch verletzt worden. Er wurde ins St. Elizabeth Hospital eingeliefert, wo die Fallschirmchirurgen noch arbeiteten. Sie öffneten ihn und stellten fest, dass er vierzehn Löcher in seinem Dünndarm hatte. Diese wurden vernäht, die Wunde wurde geschlossen und ein Abfluss in situ belassen. Ihm wurden Transfusionen verabreicht und er wurde wieder ins Bett gebracht. Die Krankenpfleger des R.A.M.C., die ihn pflegen sollten, erhielten sorgfältige Anweisungen. Zehn Tage später besuchte ein Mitglied der Niederländischen U-Bahn das Krankenhaus, das dann vollständig von der Deutschen übernommen war und fragte den britischen Chirurgen, ob er irgendwelche Fälle hätte, die für Reisen und Leben im Untergrund geeignet wären. Der Brigadier wurde als der wichtigste Soldat dort ausgewählt (er wurde im Krankenhaus immer als "Corporal" bezeichnet). Er wollte nicht unbedingt aufstehen, machte aber große Anstrengungen. Er war in Zivil gekleidet und hatte sich einen blutigen Verband um den Kopf gewickelt. Er verließ das Krankenhaus auf dem Arm seines niederländischen Freundes, der ihn unter den Augen der Deutschen an einen sicheren Ort brachte. Er ist über vier Monate später nach einer langen und gefährlichen Reise wieder in die eigenen Reihen zurückgekehrt.

 

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Rückzug


Am folgenden Tag informierte der G.O.G. die A.D.M.S. dass sich die Division in dieser Nacht auf Befehl von Montgomery zurückziehen soll. Es wurde erklärt, dass für die über 2.000 Verwundeten das medizinischen Personal zurückzubleiben muss um für diese zu sorgen. Es sollte so viel wie möglich hinausgeschoben werden, in der Hoffnung, dass die Entlastungskräfte des XXX Corps die eingeschlossenen doch noch befreien könnten bevor das Gros ins Deutsche Reich deponiert würde. Die erste Etappe sah einen Umzug der Verwundeten und des medizinischen Personals in eine Baracke in Apeldoorn vor. Dort wurden 1.400 Verwundete und viele weitere in die benachbarten Krankenhäuser eingeliefert. Sie waren von Stacheldraht umgeben und wurden von älteren Mitgliedern der Wehrmacht, der sogenannten Bismarcker Jugend, bewacht. (Mehr als 4.000 Deutsche wurden in der Region verwundet, hauptsächlich durch die Schlacht von Arnhem.) In dieser Kaserne errichteten wir das "Erste Luftlandedivisions-Militärkrankenhaus im besetzten Europa". Das Personal bestand aus 24 Offizieren und etwa 200 Soldaten des Sanitätsdienstes. Das Verbandsmaterial stammte aus niederländischen Quellen, ebenso Lebensmittel. Die Deutschen gaben, was sie konnten, mit dem begrenzten Ressourcen , die sie zur Verfügung hatten. Ihr Chefarzt betrachtete mit Freuden den Vorschlag, dass die Briten medizinische Versorgung für Ihre eigenen Verwundeten besorgen würden, wenn dies erlaubt wäre. Als er diesen Plan dem Feldmarschall Model vorlegte, wurde er abgelehnt. Die Briten saßen da und warteten, während die Wochen vergingen und der erhoffte Angriff nicht durchkam. Allmählich und unter Protest wurden die Verwundeten nach Deutschland verlegt, zunächst in Viehtransportern mit Stroh, wenig Verpflegung und ohne sanitäre Einrichtungen. Die Briten protestierten stark gegen den Umgang mit Ihnen. Der Protest reichte jedoch aus um 500 Verwundete in einem voll ausgestatteten Krankenhauszug nach Deutschland zu bringen. Während des Aufenthalts in Apeldoorn wurden sie vom Direktor des Sanitätsdienstes der deutschen Armee an der Westfront besucht. Er schien mit dem, was er sah, zufrieden zu sein. Schließlich wurde das Krankenhaus nach der Flucht einer Reihe von Ärzten und anderen Personen geschlossen und das Personal in deutsche Krankenhäuser in den Niederlanden und in Deutschland verlegt.

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FAZIT

Dies ist eine sehr kurze und lückenhafte Darstellung der Taten der R.A.M.C. in Arnhem. Es besteht jedoch kein Zweifel, dass viele tapfere Soldaten unserer Division ihr Leben der Fürsorge dieser Ärzte und Pfleger verdanken, die ihre Arbeit unter solch extremen Schwierigkeiten verrichteten. Zu guter Letzt sollte wir niemals die Hilfe vergessen, die die britischen Soldaten von den tapferen Holländern erhalten haben.


Als Strafe für die grosse Unterstützung der holländischen Zivilbevölkerung wurde der Westen der Niederlande von Lebensmittel- und Kohlenlieferungen abgeschnitten. In der Folge starben im „Hongerwinter“ mehr als 18.000 niederländische Zivilisten. Dies durch die Trennung des Landes durch die Frontlinie, die daraufhin einsetzenden Repressalien der Deutschen, die alle Lieferungen in die Niederlande stoppten.

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Ab dem 17. September 1944 hatte man in mehreren Wellen 10‘000 britische Luftlandesoldaten in den Raum Arnheim gebracht. Weniger als 2‘000 wurden in der Nacht vom 25. auf den 26. September 1944 evakuiert.

Arnheim wurde erst im April 1945 durch die Alliierten befreit.